Weg zur Musik


Musik hat in der Familie sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits immer eine Rolle gespielt. Meine Großmutter hatte Klavierunterricht und ihre, wenn auch eingestaubten Fähigkeiten konnte ich mit 17 Jahren erleben, als ich ein altes, wurmbefallenes Harmonium vor dem Müllwagen rettete.

Sie hatte seit dem Kriege nicht mehr gespielt, weil sie in Dortmund 4 mal ausgebombt wurde und alles an Hausrat verlor.

Die Brüder meines Vaters, Friedel und Hans Warweg sangen in der Detmolder "Liedertafel" bis zu dessen Auflösung.

Ganz fremd war dies Fach mir nicht, hatten doch meine Eltern ein paar Klassikplatten und Mozarts "Die Zauberflöte" war wohl die Lieblingsmusik meiner Mutter. Jedenfalls, so erzählte man mir, hätte ich die Arie der "Königin der Nacht" mit kindlichem Sopran mitsingen können.

Ich hatte irgendwann mal ein Klavierkonzert im Radio gehört und wollte gerne das Klavierspielen  erlernen. Meine Mutter hatte ein kleines Akkordeon, schwarz und mit gelben Tasten, dass sie manchmal hervor holte und ihre alten Noten spielte. Als sie starb, habe ich bei allem, was entsorgt werden musste, diese vor dem Altpapiercontainer bewahrt.

Geld war in meiner Kindheit Mangelware und es reichte nicht für ein Klavier. Dann bot sich eine Gelegenheit: Die Frau des Tankstellenbetreibers, bei dem mein Vater sein Vertreterauto betankte, wollte sich von einem Akkordeon trennen, mein Vater erstand es und ich erhielt Mutters altes.

Ich wurde zum Akkordeonlernen in Welper (Vorort von Hattingen) geschickt. Dort gab es auch ein Akkordeonorchester (Akkordeon-Orchester 1942 Welper e. V. in Hattingen-Welper). Bei Wind und Wetter auf dem Fahrrad ging es dorthin. Leider sprang der Funke nicht über. So war mir nur mäßiger Erfolg beschieden.

Parallel habe ich im Schulchor gesungen. Auf dem Gymnasium waren eher Volkslieder im Schulchor angesagt und nur zu Beisetzungen von Lehrern wurde klassisch Gesungen, z.B. "Heilig ist der Herr" (https://www.youtube.com/watch?v=ih-j0yuDolk) von Franz Schubert (*1797 †1828).

Als meine Eltern dann 1964 nach Detmold-Heiligenkirchen zogen, wurde ich zwar wieder in den Schulchor verpflichtet, aber das Basteln an Motoren und das Löten von Radios etc. interessierte mich mehr.

Der Schulchor des Leopoldinum Detmold war von guter Qualität und führte z.B. die WDR-Produktion "Max und Moritz" von Hans Werner Henze. Dr. Berg, unser Musiklehrer, Dozent an der Hochschule für Musik in Detmold, später Trossingen war uns Ansporn und Inspiration. Näheres zu ihm finden Sie hier:(http://www.orchesterverbaende.de/index.php?option=com_content&view=article&id=354:professor-dr-hans-walter-berg-wird-85&catid=1:aktuelles)

Irgendwann beim Sportunterricht hatte ich einen Unfall und zog mir eine Gehirnerschütterung zu, in deren Folge mir Bettruhe verordnet wurde. Eine Mitarbeiterin meiner Eltern hatte ein Laute, die sie nicht spielte und mir schenkte sie. Ich brachte mir selbst das Lautespielen bei und beschaffte mir Noten der Beatles, Abi und Esther Ofraim und, weil ich zu der Zeit durch Klassenkameraden in den Jugendbund für entschiedenes Christentum eingeführt wurde, auch Noten für Gospel und Spirituals.

Fast 4 Jahre erhielt ich dann Unterricht von Hans-Joachim Jankowiak in klassischer Gitarre. Das machte Freude und ich brachte es zu anhörbaren Ergebnissen.

Studium, Partnerschaft und Hausrenovierungen nahmen mich so in Anspruch, dass wenig Zeit für Musik blieb. Mit meiner Frau trat ich dem Kirchenchor der Heiligenkirchener Kirche bei. Erst als wir von dort weg zogen und auch unser Freund und Chorleiter Detmold verließ, unterbrach ich den Chorgesang, nahm ihn aber einige Jahre später im Chor der Erlöserkirche wieder auf.

Irgendwann hatte ich das Gefühl, meine Stimme klingt nicht mehr so wie gewohnt.

Ich fragte Johannes Pöld (https://www.kirche-detmold-ost.de/wir-uber-uns/unser-team/), zu der Zeit Kantor an der Erlöserkirche (https://www.kirche-detmold-ost.de/) und Chorleiter des Kirchenchores, ob er jemanden kenne, der helfen könne.

Jutta Potthof (http://www.jutta-potthoff.de/) nahm sich anfangs meiner an. Mit ihr begann mein Ausflug in die Welt der Klassik, um an realen Stücken die Technik und Stimmbildung zu festigen.

Als diese dann zunehmend in Herford unterrichtete, musste ich mir einen neuen Weg suchen.

Dorothea Geipel (http://live.musikvermittlung-detmold.de/?team=dorothea-geipel) hat sich dann meiner angenommen. Sie begleitete mich mehrere Jahre und hat mich dann dem Bariton Rainer Weiß (http://www.rainerweiss-bariton.de/) vermittelt.

Bei ihm verfiel ich nun endgültig der Klassik. Stück für Stück und mit viel Geduld von ihm erarbeite ich mir mit seine Hilfe Stücke von Mozart, Loewe, Beethoven, Dvořák, Schubert etc..

Das Repertoire der letzten Zeit habe ich hier für mich zusammen gestellt.